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Aus dem Unterschied integrieren/ausgrenzen entwickeln wir ein Konzept für eine Nutzung, in welcher Integration und Ausgrenzen, Verbinden und Trennen als dem Ganzen innewohnende Bestandteile, gleich unserem Spachtelbild, korrespondieren. Aus dem Miteinander von vermeindlich unterschiedlichem wird "Mehr". Akzeptieren und respektieren des Unterschiedes bereichern und stärken.
Die Ambivalenz des Integrierens und Ausgrenzens finden sich materiell und immateriell im gesellschaftlichen Leben wieder. Durch das Ablehnen des anderen, verschiedenen, ungewohnten, werden Behinderte, Alte und Kinder oft bewußt oder unbewußt aus dem "Allgemeinleben" ausgegrenzt. Dabei könnten alle Teile, würden sie sich ihrer Unterschiedlichkeit annehmen, voneinander lernen, sich gegenseitig bereichern und somit "Mehr" werden.
Durch Integration behinderter Kinder, durch das Miteinander verschiedener Altersstufen und den pädagogischen Ansatz von Maria Motessori, vereinen wir die Unterschiedlichkeit der kleinen Menschen. Ihre unterschiedlichen Entwicklungsphasen, ihre unterschiedlichen physischen und psychischen Möglichkeiten und Besonderheiten bringen dem Gesamten, der Intergrationskita das "Mehr". |
Jedoch ist diese Freiheit keine unbegrenzte, sondern ein Freiraum innerhalb klarer Rahmenbedingungen, die soziales Zusammenleben erst ermöglichen. Freiheit im Sinne von selbständigem, verantwortungsbewusstem Handeln setzt Montessori gleich mit Meister seiner selbst zu sein, Selbstdisziplin zu entwickeln und Verantwortung für die eigenen Handlungen genauso zu übernehmen wie die eigenen Bedürfnisse und die der anderen zu erkennen und zu achten. Die Kinder entscheiden, welche Spiel-, Lern- und Arbeitsangebote sie annehmen, welcher Aufgabe sie sich innerhalb welches Zeitrahmens zuwenden, mit wem sie zusammenarbeiten und wo sie ihren Arbeitsplatz
vorbereiten. Für alle diese Entscheidungen finden Absprachen unter den Kindern ebenso statt wie Hilfestellungen der Erwachsenen, wo sie nötig sind. Somit werden die sozialen Prozesse, die zur Regelung der Freiarbeit notwendig sind, genauso wichtig wie die eigentliche Arbeit selbst. Eine der schwierigsten Aufgaben des Erwachsenen ist es, dem Kind einerseits zu helfen, wo es Hilfe braucht, ihm aber andererseits nicht vorzeitig oder zu viel zu helfen, um den eigeneN Lernprozess und die Freude daran, es allein geschafft zu haben, nicht zu unterdrücken.
Nach Maria Montessori ist der Weg, den die Schwachen gehen, um sich zu stärken, der gleiche, den die Starken gehen, um sich zu vervollkommnen. Damit eignet sich die Montessori-Pädagogik nicht nur für alle Kinder, sondern erscheint auch für alle Arten der Integration besonders geeignet. Das gemeinsame Leben, Lernen und Arbeiten von behinderten und nicht behinderten Kindern, von in einzelnen Bereichen unterschiedlich begabten Kindern, von Kindern unterschiedlichster Herkunft auf unterschiedlichstem Entwicklungsstand mit verschiedensten Erfahrungen, Interessen, Vorlieben und Abneigungen ist mit einer differenzierenden Methode nicht nur möglich, sondern eine absolut natürliche Situation, in der jedes Kind immer wieder profitieren kann - sei es durch die Hilfe anderer, sei es durch eigene Hilfestellungen, bei denen erworbenes Wissen und Können auf einer nochmals anderen Ebene erprobt und verwendet werden kann.
Aufbauend auf Maria Montessoris Pädagogig entwerfen wir eine Integrationskita, welche getragen wird von dem Gedanken des integrierens behinderter Kinder von 2 bis 10 Jahren.
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